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Wer wie wir in Norddeutschland lebt, wird alljährlich in den ersten Jahresmonaten damit überrascht, daß plötzlich lustige Menschen mit sehr lustigen Hüten und Kostümen über die Flimmerkiste strahlen. Plötzlich sind sie da: Gute Laune mit Schunkeletten, ganz vielen Küsschen und Tamtam. Dann fährt man morgens in die Stadt und viele kleine Marienkäferlein, Darth Vaders und Shaun das Schaf’s‘ laufen an den Händen ihrer Mütter am Wegesrand Richtung Kindergarten. Und uns Norddeutscht trifft das JEDES Jahr vollkommen unerwartet und vor allem unvorbereitet. Ich muß mir das für nächstes Jahr in den Kalender eintragen. Zumal dann auch wieder wundervolle Berliner (Krapfen-/Pfannkuchen-/Berliner Ballen)-Zeit beginnt und die darf man (auch als Norddeutsche) auf keinen Fall verpassen, auch ohne Lippenstiftmund-Kussabdrücke wildfremder Bützer auf der Wange zu haben.
Am liebsten mit Zucker (statt Puderzucker oder Zuckerguß) bestreut und mit Pflaumenmus gefüllt, sehr gerne aber ich in der Zwergenform aus Quarkteig. Die kann man schwups selber machen.Quarkbällchen (ergibt ca. 15 Stück) (Rezept aus „Die geniale Janosch Bäckerei“, Vehling Verlag)

Zutaten:
1 Liter Sonnenblumenöl zum Frittieren
300g Mehl
250g Magerquark
100g weiche Butter
120g Zucker
1/4 TL Salz
2 Eier
1TL Backpulver

Zucker und Zimt zum lustigen Quarkbällchenwelzen

1.) Zucker und Butter schaumig schlagen und dann peu a peu die restlichen Zutaten hinzufügen. Nur so lange Rühren, bis eine homogene Masse entsteht. Den Teig dann ca. eine halbe Stunde lang im Kühlschrank kühlen.
2.) Das Öl in einem tiefen Topf auf 180°C erhitzen (wenn Ihr kein Zuckerthermometer habt, hilft folgender Test: Holzkochlöffel hineinhalten und es sollten kleine Blasen am Löffel empor steigen). Kleine Nockerln aus dem Teig stechen und vorsichtig ins heiße Fett geben. Wenn die Unterseite gebräunt ist, die Nockerln umdrehen und von der anderen Seite ebenfalls bräunen lassen.
3.) Die Quarkbällchen mit einem Schaumlöffel aus dem Öl fischen und kurz auf einem stück Küchenpapier abtropfen lassen. Die ersten Bällchen öffne ich immer mal, um zu sehen, ob sie schon durch sind und die Temperatur-/Garzeit in Ordnung war. Dann rasch in Zimtzucker wälzen und … AUFESSEN. Herrlich!

Es ist überaus überraschend, welche Formen sich aus den Teignockerln ergeben, wenn sie erst einmal dem Fett zum Opfer fielen. Sie werden auf keinen Fall perfekt rund, sondern erschrecken sich, wenn sie in das Fettbad eintauchen und erstarren pronto zu bizarren Appetithäppchen. Wie beim Bleigießen oder Wolkenbeobachten kann man seine Phantasie schweifen lassen und nach Formen Ausschau halten. Die Hälfte meiner Quarkbällchen sahen übrigens aus wie Schildkröten und das soll wohl eine Anspielung auf meine mangelnde Körperertüchtigungsbemühung (jedoch übergroße Süßigkeitenorientierung) sein. Kismet! Jajajajaaaaaaa. Im Sommer bestimmt, wirklich!

Helau und Alaaf und Tschüss ins Wochenende, egal wo Ihr seid,

All the love in the universe,
Jeanny