Nicht, daß jemand behauptet, ich hätte an dieser Stelle nicht schon gewarnt: Wer ganz starke Aversionen gegen die Farbwelten atoll-türkis, inifinitypool-royal blau, paradiesischhimmel-azur und warmersandzwischendenzehen-weiß pflegt, wird sich gleich einer Armada an Bildern gegenübersehen, die nicht gephotoshopped sind und tatsächlich von unserer kleinen wunderschönen Erde stammen.
Es geht los, bitte schnallen Sie sich an. Welcome on board in Richtung Paradies (Malediven im Indischen Ozean!) und thanks vorab for traveling with Zuckerzimtundliebe Airlines:Man macht sich nicht unbedingt Freunde fürs Leben, wenn man inmitten des herbstlichen Bremens mit Regenschirm bewaffnet eine Apotheke betritt, in einer Kassenschlange mit Schnupfnasen-geplagten und hustenbellenden Kälteeinbruchopfern steht und mit der PTA seines Vertrauens eine rege Fachsimpelei über die geeignetste Sonnenpflege mit mindestens LSF 50+ führt, schließlich seien für die Reise auf die Malediven mindestens 31°C vorhergesagt.
Ich war also gewappnet, fröhliches freudiges Ganzkörper-Herzpochern bereits Tage vor Abreise. Sonnenmilch: Check. Bikini: Check. Bilder vor Augen, die mir das ZDF mit seiner Traumschiffbesatzung in jahrelanger Beschallung erfolgreich eingepflanzt hatte: checkcheck.
Das Paradies! Die Malediven waren für mich immer der Inbegriff für Paradies. Bacardimenschen, Raffaello-Frauen in weißen Sarons (Sarongs?), weißen Hüten und stets einer Kugel Kokosschokolade im Gepäck. Türkisfarbenes Meer, bunte Fische mit lustigen Punkten und Streifen, Delfine, weißer Strand und Kokospalmen.Als die Condor-Maschine nach einem entspannten Nachtflug die Flughafeninsel der Malediven ansteuerte, wurde uns allen sofort klar: das ist die pure Wahrheit. Keine Fototapete, die Natur hat wirklich Inseln in türkisfarbenen Atollen geschaffen.Am Flughafen empfing man uns mit dem Satz „This is the boat that will take you to Velassaru Resort“. Ab genau dieser Sekunde mußten wir nichts mehr tun, außer uns zu entspannen. Nach 25 Minuten Schnellboot-Fahrt zum Resort Velassaru stellte ich meine ersten Malediven-Symptome fest: Atemnotvorfreude, Ausflippenvorglück und Hüpfenvoraufregung. Erste Jeanny-Maßnahme: Schuhe aus, über den Bootssteg flitzen, den ersten Babyhaien und Fischen mit lustiger langer Nase „Hello“ sagen und die Füße in den Ozean stecken. Ein Paradies maximaler Erholsamkeit.„This is your ganz für die Jeanny alleine Beach Villa“ und „This is your private Jeanny Beach“ sind Sätze, die ab jetzt unter meinen Top 20 jemals zu mir gesagten Wortansammlungen gehören.
Außerdem: Ein Outdoorbad, duschen unter Sternenhimmel, Zähneputzen und ein Bad nehmen mit Ausblick auf meinen „very private Jeanny Bananenbaum“.
Was die Malediven in den ersten Minuten so besonders machte? Ich konnte sofort Loslassen, Enspannung finden ohne Gedanken an Zeit, Termine, Pläne. Dieses Eiland Velassaru, das man in nur 15 Minuten zu Fuß umlaufen kann, entzog mit jeglichen Stress, jede Muskelverspannung und tauchte mein Lächeln in Dauer-Extra-breit.Man lebt ja nicht von hübschen Aussichten alleine und auch im Paradies sollte man nicht vergessen, zu essen. Deswegen machen Küchenchef Cedric d’Ambrosio und seine Crew kulinarisch alles möglich, dem kann man sich als Gast sehr sicher sein. Jeder noch so aussergewöhnliche Wunsch geht hier in einem der fünf Restaurants und zwei Bars auf der Zunge in Erfüllung. Crepes, Waffeln und Wunschomelettes zum Frühstück, Früchte bis zum Abwinken, Pastries aus aller Welt, Fischspezialitäten, die leckersten Currys aus dem Lehmofen.Wer sich von der Liege am Strand mit Traumblick entfernen möchte, dem winken zahlreiche Angebote an Aktivitäten: Tennis, Fitnessraum, Yoga, geführte Schnorchelexpeditionen, Paddeln in gläsernen Booten sind nur Beispiele.
Ich genoss es, dem Sonnenuntergang auf einem Boot mit gekühlten Getränken entgegen zu fiebern. Das beleuchtete Dinner am Strand, ein Inifinity Pool mit ganz schön weichem Wasser und nächtlicher Sternenbeleuchtung. Sanfte Chill-Tunes und Himmelbetten zum Entspannen unter Palmen.(danke für das Foto, liebe Sara!)Nach einigen Tagen ging es für das lustige Reiseteam weiter auf das Inselresort Kurumba, dem ersten und ältesten Resort der Malediven. Es feierte just seinen 40jährigen Geburtstag, doch das Alter man merkt der Anlage nicht an. Ständig wird erweitert und restauriert, ohne jedoch den ursprünglichen Stil und das Gefühl für die traditionelle Bauweise zu verlieren. Kurumba bedeutet Kokosnuss und der Name ist Programm. Sehr viele Kokospalmen und ein Empfang mit Kokosnuss-Sorbet waren genau nach meiner Gusto. Hier kann man an der Bar frisch geköpfte Kokosnüsse bestellen, unfassbar schön, oder? Unfassbar bezaubernd auch der „Orchideen-Kindergarten“, die inseleigene Gärtnerei, die meine Kamera mit ihren Farben nur so anstrahlte.Das besondere an Kurumba ist sicher die Vielzahl an Wassersport-Möglichkeiten. Windsurfing, Parasailing, Kayaks, Katamarane und exzellente Schnorchel- und Tauchoptionen erwarten die abenteuerfrohen Gäste aus aller Herren Länder. Aber das besonderste und allertollste Erlebnis war für uns alle eine 90minütige Jetski-Safari. Die „Wassermopeds“ brachten uns im atemberaubenden Tempo begleitet von Delfinen in Streichelnähe und fliegenden Fischen zu einer einsamen Sandbank. Ich werde diese Flitzereise nie vergessen. Ich habe unsere sprachlustige Gruppe in keinen Minuten so still erlebt wie zu diesem Zeitpunkt. Ehrfurcht vor der Schönheit, die wir vor Füßen und Augen hatten, warmes Ozeanwasser unsere Füße umspülend, Salz auf unserer Haut und wehendes Haar. Der Indische Ozean brüllte vor Schönheit und war doch hinreissend leise.Weiter im Programm: Das Kurumba-Spa ist das schönste, in dem ich mich jemals in Profi-Knet-Hände begeben durfte. Hier wurden wir aufs grandioseste weich geknetet, man zauberte jeglichen Gram und Stress hinfort und als ich aufwachte, roch ich wie eine kleine Kokosnuss. Eingehüllt in warme Tücher. Um mich herum wohltuende Düfte, die zu meinem vorher analysierten Elementtyp „Feuer“ (yeah!) passen sollten.Wir bereisten folgend also vollkommen entspannt Malé, die Hauptstadt der Malediven, die mich in seinem Farbenreichtum an Kuba erinnerte. Farbe ist Leben und auch, wenn Malé sicher keine Stadt ist, die man als Tourist zum Shoppen oder fancy Dinieren besucht, sie lässt fühlen, wo man ist. Erklärt das Leben, die Kultur und Herkunft. Hier leben sehr viele Menschen auf kleinem Raum und das Flair der Stadt ist unverwechselbar. Der Architekt und Songwriter Ahmar Mohamed zeigte uns seine Stadt, wie sie wirklich ist: Reges Treiben, Ein- und Ausräumen von Waren, die per Mofa transportiert werden. Haustüren so türkis wie das Meer undHausfassaden so rot wie der Sonnenuntergang. Und lustige Kaugummi-(oder Kautabak?)-artige Traditionen nach dem Essen:Dem Foodbloggerherz sei hier unbedingt beschrieben, was man so isst, wenn man die Malediven bereist: hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte in allen Grössen, Zubereitungsarten und Farben. Reis mit Gemüse, Desserts aus Kokosnuss. Sehr indisch angehaucht und gewürzt, auf Nachfragen erhielten wir ein typisches Maledivisches Essen, das nicht Touristen-angepasst war. Thunfisch in Wasser gekocht mit Reis und Chili, Chili-Fischcurry, Reis in Fischsud gekocht. Mit Naan-artigem Brot genossen. Ein Traum! Wir haben uns nach dem Mittagessen die Finger abgeleckt, man sollte als Tourist also unbedingt mal nachfragen, ob auch Einheimisches Essen serviert werden kann.
Mein Fazit: ich komme wieder und bringe meine Männer mit. Das Klima und die Eindrücke haben mir sehr gut getan. 5 Tage Velassaru/Kurumba hatten für mich einen Erholungswert, den andere stark frequentierte Urlaubsländer sonst in 20 Tagen nicht zu leisten vermögen. Die Condor fliegt ab Frankfurt in einem Nachtflug nach Male und wenn man aus dem Flieger steigt, wird man sofort per Boot oder Wasserflugzeug auf die Insel gebracht. Easy! Und ja, so ein Urlaub ist kein Schnäppchen. Aber es lohnt sich. Wie Sara einmal so schön schrieb während unserer Reise: „Es gibt Menschen, die sparen ein Leben lang auf eine Reise auf die Malediven. Zurecht“. Sie ist jeden Penny wert und man sieht Naturwunder, die einem die Tränen in die Kulleraugen treiben.
Ich werde mir jetzt eine große Spardose aufstellen. Denn ich komme wieder, keine Frage!Eine Reise wird durch das Gesehene, Gefühlte, Gehörte und Geschmeckte im Gedächtnis verankert bleiben. Aber ohne die Menschen, die mitreisen und die Erinnerungen teilen (forever nämlich), wäre das alles nicht so farbenfroh und wertvoll. Danke für die gemeinsame Zeit, Norman von i-ref, Mathias von Whudat, Mia von uberding, Sara von dragstripgirl, und das Superherzchen Carina. Ihr verdient einen Unterhaltungsnobelpreis, Humorehrenaward und seht zusätzlich in Bikini und Badehose noch granate aus. Es war mir eine große Freude!
So. Zurück in Deutschland. „Come on baby, have some fun, dancing in the morning sun“-Bacardi-Feeling und Ohrwurm im Gehörgang, Bounty in der rechten Hand. Voller Bilder und wehmütig auf einen bezaubernden Kurzurlaub denkend.
All the love in the universe,
Jeanny
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Bilder und Berichte entstanden innerhalb einer Reise, zu der mich die Resorts und die Condor freundlicherweise eingeladen haben. Herzlichen Dank! Mir ging ein großer Traum in Erfüllung.
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