Unser neues Postausmeinerküche-Thema „Kindheitserinnerungen“ hat mich ganz schön tief in den kleinen Jeanny-Erinnerungengraben lassen.
Viele Kindheitserinnerungen kulinarischerseits sind mir wahrhaftig mit Kuchen verknüpft: Stachelbeer-Streuselkuchen und Quark-Käsekuchen von meiner Mama, Gewürzkuchen mit richtig dickem Zuckerguß von Tante Erna, Käsesahne-Kuchen im Café von Tante Hedi, Donauwelle auf der Hochzeit von Onkel Herbert. Zimtkuchen vom Blech auf allen 50sten/60sten/70sten Geburtstagen, Frankfurter Kranz von Nachbarin Frau Keller.Aber eine kleine Jeanny lebt ja nicht von Kuchen alleine und deswegen hatte ich mein Herzchen wohl auch an Perlipopp-Eis im Freibad, Kaba aus der Tube, Ed von Schleck, Streusel (ohne Kuchen darunter), Pfannkuchen, Milchreis, Vanillepudding mit Sahne, Brote mit Zucker, Brote mit Eszet-Schnitten, Brote mit Quark und Honig, Karamellpopcorn, Quarktaschen und Lollies mit Kaugummi inside verloren.
Dann gab es natürlich ausgesprochen extensiv ausgelebte Nutellaphasen (Nutellabrot mit Banane), eine Spaghettieis-Phase (die bis heute anhält) und auch Weberli-Küchlein mit weißer Füllung zehrten hart an den Taschengeldinhalten meines rosafarbenen Sarah Key-Brustbeutels. Was dann bedeutete, dass weniger MOMO-Panini-Aufkleber in meine Händchen und das dazugehörige Sammelalbum gelangen konnten. Die wohl wirklich harten Entscheidungssituationen eines kleinen Mädchens…
Eine Entscheidung fällt mir jedoch bis heute sehr leicht: die morgendliche Entscheidung beim Bäcker, wenn ich mal in meiner alten Heimat bin.
Während mein kleiner Sohn sich bestimmt ein Schokobrötchen aussucht und mein Mann auf sein Camping-Brötchen beharrt, darf für mich kein Morgen OHNE Reihwecken starten und ich hatte als kleines Mädchen gewiss unzählige dieser weichen Gebäckteile in meinen Händchen. Manchmal findet man es unter dem Namen Einback, mal ist es aus Hefeteig, mal Quark-Öl-Teig. Mal mit Zucker-Zimt garniert, mal mit Milch bestrichen und daher so schön braun. Ganz egal wie es heißt oder wo es herkommt: Ich liebe dieses herrlich weiche leicht süße Gebäck, welches ich dann leicht mit Butter und manchmal noch mit Honig kröne.Hier für Euch ein kleines Rezept für Reihwecken aus Quark-Öl-Teig. Ich wäre nicht Zucker, Zimt und Liebe-Jeanny, wenn ich da nicht noch irgendwie Zimt mit eingemogelt hätte und Ihr könnt Euch hier komplett austoben. Der Teig ist so nett und erlaubt allerlei kulinarische Abwandlungen. Schokoladentröpfchen, Mandelspäne, Rosinen, alles ist möglich. Ihr könnt aus dem Teig natürlich auch Quarkbrötchen machen (ich mußte gerade an tastesheriff Claras leckere Quarkbrötchen denken, die sahen so himmlisch aus!).
Reihwecken mit Zimt (für ca. 8 Stück, je nach Größe)
250g Magerquark
10 EL Milch
10 EL Pflanzenöl
6 EL Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
475g Mehl
20g Backpulver
1 große Prise Zimt
zum Bestreichen:
1 EL Zucker, aufgelöst in 3 EL warmem Wasser ODER 3 EL Sahne ODER 3 EL Milch
1.) Ofen auf 200°C aufheizen. Eine Auflaufform oder ein Backblech mit Butter bestreichen und beiseite stellen.
2.) Mehl, Backpulver und Zimt mischen, sieben und ebenso beiseite stellen.
3.) Quark, Milch, Öl, Zucker und Vanillezucker mit dem Mixer gut vermischen. Die Mehlmischung hinzufügen und mit den Händen zu einer glatten Teigkugel kneten.
4.) Aus der Kugel ca. 8 Stücke entnehmen und zu etwa gleich großen Ovalen formen. Diese eng aneinander auf das gefette Blech oder die Auflaufform legen und mit etwas Zuckerwasser, Sahne oder Milch bestreichen.
5.) Ca. 15 Minuten lang backen und vielleicht noch lauwarm mit Butter bestrichen genießen. Oder Honig. Oder Nutella.
Lasst es Euch gut schmecken und wir Mädels von Postausmeinerküche freuen uns sehr auf Eure Anmeldungen. Noch schnell dabei sein? Husch husch ins Postausmeinerküche-Teilnehmer-Körbchen springen.
All the love in the universe,
Jeanny
Sanni sagte:
Oh bist Du süß, kleine Jeanny, schon damals mit so langen schönen Haaren. Das Rezept klingt ja wirklich machbar, vielen vielen Dank!
XOXO, Sandra
Katharina sagte:
Oh ja, alles was Du da aufzählst inklusive Momo Bilder kam mir auch in die Fingerchen. Hihi. Außerdem ganz schön viel BIFI (die ich heute nicht mehr essen würde, oh je!). Danke für deine vielen tollen Rezepte und Fotos, es macht so viel lust zu backen, wenn man sich deinen Blog ansieht.
Liebe Grüße!
Katharina
totalverfelixt sagte:
Mhmm! Erinnert mich an Omas Buchteln – mit Pflaumenmus (Powidel 🙂 und Vanillesoße 🙂
Alexandra sagte:
Wecken sind wirklich lecker, auch als Brötchen. Und die länglichen passen ja auch besonders gut in kleine Kinderpatschehändchen! Ich weißnoch nicht genau, was ich zur aktuellen Tauschrunde mache, habe ein paar Alternativen, bin gespannt!
Schönen sonnigen Sonntag in den Norden!
Alex
Clodinchen sagte:
Oh ja, Einback hach. Da werden Erinnerungen wach. Meine Oma hat mir den immer vorgesetzt und ich habe ihn vergöttert. Genauso wie Brot mit Zucker. Mit deinem Rezept werde ich mich selbst mal wieder in diese katapultieren. Vielen Dank 🙂
nic sagte:
Mutscheln vom kleinen Bäcker um die Ecke! Eine Art Laugenbrötchen in Schiffchenform mit einem Schlitz in der Mitte, die ich seitdem nie wieder gesehen habe…
♥nic
Sabine sagte:
Reihwecken sind mir bislang nicht bekannt. Aber da bei uns Zimt immer hoch im Kurs steht und den meine Kinder ist jeder Variation lieben, werde ich das Rezept sicher einmal ausprobieren! Lieben Dank dafür und einen entspannten Sonntag!
sciencemade sagte:
Kindheitserinnerungen ist wirklich ein schönes Thema und wie lieb von dir, dass du vorab schon eine mit uns teilst. Reihwecken sagt mir nichts, aber ich denke ich werde morgen mal beim Bäcker vorbei huschen, man kann ja auch als Erwachsener noch kulinarische Erinnerungen sammeln….
Alles liebe,
Nova
Christine sagte:
Sehr cooles Foto von Dir! An Ed von Schleck erinnere ich mich heute auch noch gerne, wobei ich mich ernsthaft frag, was ich daran wirklich mochte. Ich glaube, dieses Stöpsel in die Packung schieben und dabei das Eis langsam hochdrehen – ja, das muss es gewesen sein, was ich so aufregend fand.
Tobia | craftaliciousme sagte:
das klingt ein wenig wie meine heiß geliebten Milchbrötchen – die gibt es heute noch wenn ich bei Oma & Opa bin. Lecker….
craftaliciousme sagte:
Hab die heute zum Frühstück gezaubert und war ganz traurig als alles weggeputzt war. Superlecker. Auch wenn ich den Zucker vergessen habe. uupps war die Vorfreude wohl zu groß
Jeanny sagte:
Hui das freut mich 😉
Lieben Dank für die tolle Rückmeldung ❤
Natalie im Holunderweg sagte:
Liebe Jeanny, ich bin verliebt in deinen kleinen Puppenwagen!
Und ich stehe total auf solche Milch- und Quarkwecken.
Liebe Grüße aus dem Holunderweg
Natalie
Fee sagte:
Bei uns heißen sie Micken und ich liebe sie heiß und innig :)!
Viktoria sagte:
Liebe Jeanny,
vielen Dank für die vielen wundervollen Seiten voll mit Liebeleien in deinem Blog !
Das Thema „Kindheitserinnerungen “ läßt mich seit meiner Anmeldung bei “ Post aus meiner Küche “ nicht mehr los….
Leider waren meine Großmütter und meine Mutter die absoluten Köchinnen.
Da fällt es schwer mit einem Rezept aus meinen Erinnerungen für Kuchen.
Danke für dein’s :->
……genau so einen Puppenwagen hatte ich auch :-))
HaseundFlo sagte:
Oh, lecker….bei unserem Bäcker früher hießen sie Reihenweck und ich habe sie geliebt, einfach mit ein bisschen Butter bestrichen. Ich werde Dein Rezept mal ausprobieren, mal schauen ob sie so schmecken wie in meiner Kindheit. Hier in meiner Heimat gibts sowas nämlich nicht.
Liebe Grüße
Verena
soulsister sagte:
Den Frankfurter Kranz gab’s bei uns immer zu Weihnachten… Ansonsten: Ed von Schleck (oh wie lecker!), Brot mit Eszet-Schnitten (die gibt es heute noch – hurra!) und Banane mit Nutella ist einfach wunderbar. Ich habe außerdem diese schwarz-weißen Salmi-Bonbons geliebt, bei denen die Farbe so ineinander verwirbelt ist. Und auch heute noch kann man mir mit ’ner „bunten Tüte“ vom Büdchen um die Ecke eine echte Freude machen.
purpleeemoments sagte:
Ein super tolles Rezept liebe Jeanny, die Bilder gefallen mir auch super toll. Aber am besten gefällt mir deine Kindheitserinnerungs Geschichte.
Lieben Gruß, edina.
berlinickerin sagte:
Hach ja, Ed von Schleck…. Einback kenne ich dafür als Berlinerin nicht aus meiner Kindheit. Aber die sind schon fest verbucht als kulinarische Erinnerung an meine ja noch nicht ganz beendete Doktorarbeitszeit. Vor allem das erste Jahr – mit Einback und Kaffee als Frühstück im noch ganz leeren, stillen Büro, in dem man also erstmal gemütlich aufwachen konnte.
barbara sagte:
Das hast Du wunderschön beschrieben! Bei mir hält die Nutella-Phase (gern mit Löffel) und die Spaghetti-Eis Phase auch bis heute an und Teig esse ich oft lieber als den Kuchen! Freue mich sehr auf die neue PAMK-Runde!
Liebe Grüße barbara
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Barbara sagte:
Oh ja, Einback kenne ich auch noch sehr gut. Den gabs , wenn es denn mal was vom Bäcker gab, immer für uns Kinder ( aber selten, weil schon meine Mutter eine Extrembäckerin war/ist und eigentlich immer Kuchen da war). Lecker … und Brötchen mit Eszet-Schnitten haben wir geliebt. Und Nutellabrot ist bei uns mit 2 kleinen Mädchen auch schon wieder in Mode (oder auch Nutella in anderen Formen).
Liebe Grüße, Barbara
The New Diplomat's Wife sagte:
yum yum yum. making me hungry for more breakfast!
bodil sagte:
der geschmack aus der kindheit ist wirklich unschlagbar. da werde ich ganz wehmütig… und hungrig 😉
süß und köstlich sagte:
Mmmmmmhhhh…die sind auch ganz sicher etwas für mich!!! Danke für das Rezept…und wie immer auch deinen tollen Text und die wunderschönen Fotos! 🙂
Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag,
Janet
Madeleine sagte:
Also ich habe sie heute mal nachgebacken, kannte sie auch nicht. Aber selbst nach 30min. Backzeit sind sie innen noch roh. Müssen sie flachgerdrückt werden, habe sie wie ein Ei geformt, daher vielleicht zu dick?
Jeanny sagte:
Huch Du liebe, nein, roh sollten sie innen nicht sein. Ich kann das jetzt leider nur erahnen, aber vielleicht waren sie zu hoch oder brauchen in Deinem Ofen länger. Dann einfach Alufolie darüber legen, damit die Wecken zwar gar, aber nicht zu braun werden.
Liebe Grüsse an Dich!
Jeanny
Madeleine sagte:
Danke für den Tip probiere ich beim nächsten mal. Haben meinen Kindern trotzdem geschmeckt, waren halt ein bißchen kross.
durchsichtig sagte:
ich verfolge deinen Blog still und leise und frage mich immer wieder, wenn ich hier lese, wo all diese Frauen auftauchen, die bei Kuchen und Co ins Schwärmen, Probieren und Essen komme? In meinem Leben, sagen viele Damen um mich herum meist abwehrend :*nein DAnke, bitte kein Kuchen, ich nehm nur ein Wasser! Ich hab heute Mittag gegessen….!* Echt niederschmetternd….und TROTZDEM: Ich liebe BAcken, Kuchen und Essen und bin immer wieder froh zu erfahren, das ich da nicht allein bin. Ich sage NIE: Nein danke sondern meist….*ja gerne noch ein Stückal* und hänge bei meiner Laufrunde einfach 1 km dran 😉
Kindheitserinnerungen habe ich diesbezgl. zu Hauf. Ich meinte immer nach der Schule schon an der Bushaltestelle zu riechen, was es gab und noch heute mag ich den künstlichen Farbstoffgeschmack (als `77ger-Jahrgang wächst man damit auf) diverser Kinderleckerein, wie z.B. dem Kaugummi aus der Tube, BumBum das Eis (kam damals NEU auf den Markt) und noch ein Wassereis, das war blau und hatte weiße Sterne, leider haben sie das wieder ganz schnell vom Markt genommen ;), Butterkekse mit Sprühsahne und Waldmeisterlimo. Ganz hoch im Kurs auf der Beliebtheitsskala war die, weil verboten für Kinder, EIERLIKÖRTORTE, wenn Besuch kam und ich mache sie heute noch gerne, weil sie nach verbotener Nascherei schmeckt. Der Nussboden unten, Sahne und Eierlikör. Meine Schwester und ich kratzten immer die Teller beim Abräumen ab, um an den süssen, kitzligen Geschmack zu kommen und ich denke ganz oft, das diese tollen Tortenkunstwerke von heute mit all dem Schnickschnack leider dieser einfachen Torte NICHT das Wasser reichen können. In den 70-igern wußte man halt noch, was geschmackliche Höchsterregungen hervorruft ;).
Bevor ich das hier sprenge: Weiter so….und gutes Gelingen und viele Menschen, die *Ja , ich hätt noch gern a Stückal * sagen!!! 😉
Pingback: Ich präsentiere: fluffige süße mhhmm Quarkbrötchen mit einem Hauch von Zimt | Futtersynthese
Zimtkeksundapfeltarte.blogspot.com sagte:
Hallo liebe Jeanny,
Mir ging es wie Madeleine, ich habe sie nachgebacken, aber sie waren innen noch roh und von der Form her habe ich sie genau so gemacht wie Du… stimmt die Backzeit von 15 Minuten? Ich habe sie dann einfach etwas auseinandergemacht und weiter gebacken? Geschmacklich waren sie Super!
Liebste Montagsgrüsse aus dem kalten Oberursel
Andrea
Lea sagte:
Habe heute dein Rezept ausprobiert und von einfach nur begeistert 😃 Vielen Dank!
Lisa sagte:
Hi Jeanny,
hört sich sehr gut an, zumal sie ohne zeitaufwendige Hefe gemacht sind. Wird es demnächst bei mir zum Frühstück geben.
Gruß aus Berlin,
Lisa
Antje Schröder sagte:
Liebe Jeanny,
deine Rezepte versüssen uns oft den Alltag und ganz besonders die Sonntage 🙂
jedoch haben die Reihwecken einer Freundin, welche im Krankenhaus liegt ihr Lächeln wieder ins Gesicht gezaubert. Danke sagt Antje