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Schon als ich den Kuchen in den Ofen schob, wußte ich: das ist der Herbst. Der Herbst in gehobelter, gerührter und gebackener Form.
Ein dichter Kuchen aus Möhren und frische Äpfeln, Walnüssen und gemahlenen Mandeln. Zimt und ein Messerspitzlein Muskat. Die Sorte rustikaler nahrhafter Kuchen, die man nie in einem Kaffee finden würde, in welchem feine Damen mit zarten Hündchen beschoßt Schwarzwälder Kirsch Torte essen.
Eher ein Kuchen, den man in die Hand nimmt und zwischen lustigem Blätterfegen und Rosen-mit-Tannenzweigen-Bedecken genießt. Apfel und Karotten machen ihn saftig, er füllt und wärmt von innen. Ich möchte dazu am liebsten einen forstgrünen Lodenmantel tragen, meine Haare zu einer Gretchenfrisur stecken und mit Little H Kastanien sammeln gehen, denke ich für eine Sekunde. Das macht nur Kuchenduft mit mir: meine Phantasie geht mit mir flöten.
Zurück zum Kuchen. Er ist rustikal und daher auch handzahm und einfach herzustellen. Wer Lust hat, kann gerne noch ein paar Esslöffel Kokosflocken, Rosinen, etwas geriebene Orangenschale oder Ingwer hinzufügen, wir haben es hier ja nicht mit einer Diva zu tun. Ran an den Hobel und Möhrchen raspeln, fertig, los!Jeanny’s Apfel-Möhren-Kuchen mit Walnüssen und Honig-Glasur

Zutaten:
1 Hand voll Walnüsse (plus einige zum Verzieren des Kuchens, wenn gewünscht)
100g Zucker
350g geriebene Möhren
200g geriebener Apfel mit Schale
100g gemahlene Mandeln
150g Mehl
150g Paniermehl
2 1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
1/2 TL Zimt
(wer mag: eine Messerspitze Ingwerpulver)
geriebene Schale einer halben Orange
3 große Eier
150g Zucker
150ml Pflanzenöl

Für die Glasur:

100g Puderzucker
2 EL Honig
1 1/2 EL Milch

1.) Ofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Backform mit Backpapier auslegen, den Rand fetten und mit Mehl bestäuben. (Ich habe eine Form mit 20cm Durchmesser genutzt. Solltet Ihr eine andere verwenden, ändert sich lediglich die Backzeit).
2.) Für die kandierten Walnüsse Walnusshälften auf einem Backblech verteilen und bei 175°C ca. 5 Minuten lang im Ofen rösten. Aus dem Ofen nehmen. In einer beschichten Pfanne 100g Zucker bei mittlerer Hitze langsam schmelzen lassen, dabei stets umrühren und nicht vom Herd weglaufen. Schön rühren und sobald aus dem Zucker flüssiges Karamell geworden ist, schnell die Walnüsse in die Pfanne geben und mit dem flüssigen Zucker mischen. Dann auf Backpapier geben und abkühlen lassen. Grob hacken und beiseite stelllen.
3.) Geriebene Möhren, Apfel, Mandeln und gehackte kandierte Walnüsse mischen, beiseite stellen.
4.) In einer anderen Schüssel Mehl, Paniermehl, Backpulver, Salz, Zimt, Orangenschale und evtl. etwas Ingwer mischen. Beiseite stellen.
5.) Eier mit Zucker schaumig mixen und das Öl nach und nach hinzufügen. Dann mit einem Schneebesen die Mehlmischung unterheben und letztlich die Möhrenmixtur dazu geben. Seid nicht verwundert, der Teig ist sehr zähflüssig. Wie oben erwähnt: mein Apfel-Möhrchen-Kuchen ist ein dichter Herbst-Napfkuchen, kein zarter Cupcake.
6.) Teig in die Form füllen und ca. 45 Minuten lang backen. Der Kuchen sollte eher etwas früher rausgenommen werden als überbacken zu sein. Er wird sonst fest und trocken. Also Stäbchentest machen und in der Mitte darf er ruhig noch etwas weich sein. Den Kuchen auf einem Rost vollständig auskühlen lassen.
7.) Für die leckere Honig-Glasur alle Zutaten gut verrühren und über den Kuchen geben. Ist die Glasur zu flüssig, ruhig noch etwas Puderzucker hinzufügen. Ist sie Euch zu zähflüssig, gerne noch ganz vorsichtig und Teelöffelweise Milch addieren.

Der Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit. Dicht gefolgt vom Frühling, der lauthals „Leben!“ ruft, dem Sommer, der meine Kleidchen aus den Tiefen des Kleiderschrankes hervorkramt und dem Winter, der jeden Morgen mit warmem Kakao beginnen lässt. Ich mag sie eigentlich alle, wenn ich so darüber nachdenke. Aber der Herbst kommt mir gerade recht. Nicht nur wegen dieses herrlichen Apfel-Karotten-Kuchens.

All the love in the universe,
Jeanny